Kryonik, Alkalische Hydrolyse oder auch Promession -
Die außergewöhnlichsten Bestattungen

Zeiten ändern sich und damit auch die alternativen Bestattungsmöglichkeiten. Von eingeschränkten Möglichkeiten im Bereich der Bestattung kann nicht mehr die Rede sein. Die klassischen Bestattungsformen, wie Erdbestattung und Feuerbestattung werden wahrscheinlich noch sehr lange der Marktführer sein, aber es gibt immer mehr alternative und zeitgleich außergewöhnliche Bestattungvarianten.


Kryonik

Bei dieser Bestattungsform handelt sich um einen Einfrierungsprozess. Sogenannte Kryoniker erhoffen sich dadurch eine Auferstehung in naher Zukunft. Kurz nach dem Tod wird dem Körper sein Blut entzogen und durch eine Art Frostschutzmittel ersetzt. Nachdem alle Prozesse, die für eine Kryokonservierung von Nöten sind, durchgeführt wurden, wird der Körper auf -196°C herunter gekühlt und in flüssigem Stickstoff gelagert.

Zur Zeit ist die Kryonik in Europa jedoch verboten. In Amerika oder auch in Russland wird diese Bestattungsart schon beispielsweise von der Alcor Life Extension Foundation oder dem Cryonics Institute praktiziert.

Ob das in der Zukunft wirklich funktionieren wird, bleibt fraglich…

Alkalische Hydrolyse

Die Alkalische Hydrolyse oder auch Resomation genannt, beschreibt ein Verfahren, bei dem der Körper in einer starken Kalilauge hydrolysiert wird. Die dabei entstehende Lauge, die in eine Art Seidesarg eingehüllt ist, wird dann in einem sogenannten Resomator, welcher mit Kalilauge gefüllt ist, unter 150°C erhitzt. Nach ungefähr drei Stunden sollte die vollständige Zersetzung des Körpers stattgefunden haben. Das Endergebnis des Verstorbenen ist eine grün-braune Flüssigkeit und eine Art Asche, die durch Knochenreste entsteht. Die dabei entstehende Flüssigkeit wird dann angemessen entsorgt und die Asche darf in einer Urne behalten oder anderweitig bestattet werden.

Diese Bestattungsart gilt als sehr umweltfreundlich und wird deswegen auch „Öko-Bestattung“ genannt. Bis jetzt wird diese Form der Bestattung schon in einigen Staaten durchgeführt. Kanada, Großbritannien und in Australien gehören jenen Ländern, in denen es erlaubt ist, sich mehr oder weniger auflösen zu lassen.


Promession

Die Promession ist eine neue und sehr ökologische Bestattungsart. Die Schwedin Susanne Wiigh-Mäsak meldete 1999 ihr Patent für eine moderne und innovative Möglichkeit der Bestattung an. Bei der Promession laufen zwei verschiedene Prozesse ab. Zum einen wird der Körper einer Gefriertrocknung unterzogen und zum anderen einer Kompostierung.

Der Verstorbene wird auf -18°C vorgekühlt und in einem Promator, ein Gefäß, in dem das Stickstoffbad stattfindet, auf weitere -196°C herabgekühlt. Dann zerfällt der Körper buchstäblich durch starke Vibrationen. Der nächste Schritt bei der Promession ist die nun anstehende Gefriertrocknung. Dabei entsteht ein sehr leichtes Granulat, welches von allen Knochenresten, Implantaten und Zahnkronen etc. befreit wird. Dieses Granulat wird dann in Form einer Wasserbestattung beigesetzt. Dafür wird in den allermeisten Fällen eine Bio-Urne verwendet. Schlussendlich wird dann also aus einem verstorbenen Menschen Humus.

Diese Bestattungsmöglichkeit hinterlässt bis jetzt den kleinsten Ökologischen Fußabdruck. Und in der Zeit des Klimawandels und vor allem des Klimaschutzes wird die Promession möglicherweise eine moderne alternative zur herkömmlichen Bestattungsarten wie der Erdbestattung oder der Feuerbestattung, die eine sehr hohe Umweltbelastung mit sich bringt.

Mit allen Weltreligionen ist die Promession jedoch nicht vereinbar.

Schon vor vielen Jahrhunderten hatte die Menschheit schon ihre ganz eigenen Formen der Bestattung. Doch die Menschen haben sich weiterentwickelt und so auch die Bestattungen. Von einer völlig normalen Erdbestattung, über alle möglichen alternativen Bestattungsarten bis hin zu vollkommen außergewöhnlichen Bestattungsmöglichkeiten, was man nun für sich oder für einen geliebten Verstorbenen wählt, ist aber jedem selbst überlassen.

Man kann jedoch schon beinahe sagen, es gibt nichts, was es nicht gibt.

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